An unserem dritten Wochenende - 6. und 7. August - unternahmen wir unseren ersten richtigen Radausflug. Wir radelten von Cusco über Chinchero bis Yucay . Dort verbrachten wir die Nacht und am nächsten Tag ging es über Pisaq zurück nach Cusco.

Cusco zu verlassen war die erste Herausforderung. Es ging über eine stark befahrene Ausfallstraße erstmal 350 Höhenmeter hinauf bis es verkehrstechnisch ruhiger wurde. Mittlerweile weiß man die strengen westlichen Abgasnormen zu schätzen. Neben dem normalen Staub, der in der jetzigen Trockenzeit alles bedeckt, kommt noch der Feinstaub aus den Abgasanlagen der Fahrzeuge. Die LKW, Busse und Pickups blasen kontinuierlich kleine schwarze Wolken aus. 

Von Cusco nach Chinchero führte die Straße durch vertrocknete Landschaften, mit mehreren längeren An- und Abfahrten. Vor Chinchero war etwas abseits der Straße ein kleines Bauwerk, das aussah wie eine buddhistische Stupa (?). Nach dem Ort fuhren wir noch etwas auf und ab, bis eine etwas 12km lange Abfahrt uns ins Heilige Tal der Inka brachte.

Die Nacht in Yucay verbrachten wir in einem zum Hotel umgebauten Kloster. Die Unterkunft hatten wir zusammen mit unserem Flug von Deutschland nach Peru gebucht. Als "Paket" wurde der Flug so ein Drittel günstiger. Das Hotel hatte extrem große Zimmer und wir konnten zum ersten Mal warm duschen. Im Hotelrestaurant gab es nach einer köstlichen Suppe Andenforelle für Britta und Alpakafilet für mich.

Am Sonntag ging es dann durch das heilige Tal der Inka weiter bis Pisaq. Auf den Hausdächern sind häufig zwei Rinderfiguren angebracht, die dem Haus und seinen Bewohnern Glück bringen sollen.  

Pisaq liegt knapp 3000m hoch und der Sonntag ist der traditionelle Markttag. Es gibt alles zu kaufen was im fruchtbaren Tal und an den Hängen angebaut wird: Zwiebeln, Bananen, Mangos, Mais in allen Farben, Cocablätter, Avocados, Papaya, ... . Auch an den Bergflanken oberhalb Pisaqs reihen sich wieder an- und übereinander Terrassen. Die Terrassen reichen bis auf 4500m. Sie steuern den Regenwasserabfluss von den Hängen, schützen so vor Erosion und bieten ausreichend Ackerfläche.

Ab Pisaq verließen wir das Tal und fuhren erst einmal 20km stetig bergauf. Die Sonne war heiß der Wind kalt. In der Sonne hatten wir über 30°C, im Schatten fiel das Thermometer auf 13°C. Alle paar Kilometer gab es eine kleine Banane zur Stärkung. Nach etwa zweieinhalb Stunden hatten wir den Pass erreicht. Vorbei an der kleinen Bergfestung Pukapukara kamen wir nach 140km und über 1800 Höhenmetern zurück nach Cusco.