Cusco

Cusco liegt auf einer Höhe von 3400 m im Zentrum der peruanischen Anden und hat etwa 350.000 Einwohner. Unser Anreisetag ist der 21. Juli.  Wir haben hier einen dreiwöchigen Spanischspachkurs und eine Privatunterkunft bei einer Gastfamilie - Margot und José - gebucht. Die beiden warteten schon am Flughafen, um uns und unser reichliches Gepäck zu ihnen nach Hause zu bringen.

Trotz der frühen Ankunft verordnete Margot uns "Hausarrest" bei reichlich Cocatee. Es ist wohl die beste Methode um sich, in die für unsere Verhältnisse extreme Höhe, einzufinden. Bei den Stadtrundgängen an den kommenden beiden Tagen merkten wir auch gleich den starken Sauerstoffmangel. Bei zügigem Gehen und an Steigungen wurde das Atmen recht schwer und alles  war anstrengend. Also verweilten wir lange an der Plaza de Armas und schauten Gruppen von Erwachsenen und Kindern zu, die schon mal vorab Paraden zu den Feierlichkeiten für die Unabhängigkeitstage am 28. und 29. Juli abhielten.

Am Montag, 25. Juli begann unserer Sprachkurs mit einem Einstufungstest. Britta kam gleich in eine der Fortgeschrittenengruppen und ich in den Anfängerkurs. Glücklicherweise habe ich meinen VHS-Spanischkurs verheimlicht, obwohl ich dort in kürzester Zeit ca. 600 Vokabeln, drei Zeiten, unzählige Verben und diverse Hilfsverben "gelernt" habe.

Wir haben nur vormittags Unterricht. Die ersten Nachmittage schlenderten wir durch Cuscos alte Innenstadt, vorbei an kolonialen Fassaden und Kirchen.

Von der einst monumentalen Inka-Architektur sind nur noch Fundamente aus riesigen, fugenlos verblockten Steinen erhalten. Die Steine sind in einer Art und Weise behauen, dass sie formschlüssig aufeinander liegen und keinen Mörtel für den Halt benötigen. Diese Bauweise lässt Schwingungen zu und hat alle bisherigen Erdbeben überdauert. Einige Mauersteine weisen noch Noppen auf, die wohl zur Befestigung von Seilen oder als Ansatzpunkte für Hebel dienten.

An Sonn- und Feiertagen wird in unserer Gastfamilie nicht zu Mittag gegessen, stattdessen werden Ausflüge unternommen. Ein beliebtes Ausflugziel für die Bewohner aus Cusco sind die Wiesenflächen nahe der Festungsanlage Saqsaywamán mit der Jesusstatue Cristo Blanco oberhalb der Stadt (ca. 3600 m). Die kleinen Mauern um die Picknickflächen sind kakteenbewehrt.  Zum Ausflug mit Margot und José gehört auch immer ein Restaurantbesuch.

Cusco hat zwar seit knapp zwei Jahren ein Einkaufszentrum nach westlichem Vorbild, eingekauft wird aber in Markthallen mit dicht aneinandergedrängten, überladenden Verkaufsständen. Nach ein paar Tagen haben wir uns in den noch ursprünglichen Mercado Central San Pedro gewagt. Er ist bei Hausfrauen, Touristen und Taschendieben gleich beliebt.