14. September, der Grenzübertritt von Peru nach Bolivien ist problemlos. Leider erhalten wir für Bolivien nur ein  Visum für 30 Tage,  das heißt wir müssen es demnächst verlängern.

 

Wir bleiben zwei Tage in Copacabana, einem wunderschön gelegenen Packpackerparadies.

Copacabana war zu Inkazeiten ein bedeutendes kulturelles Zentrum. Der Augustinerorden nutzte diesen Ruf und machte aus dem Ort eine Pligerstätte. Die Basilica Virgin de la Candelaria weicht architektonisch stark von dem ab, was wir bisher gesehen haben. Mittlerweile haben die Franziskaner die Augustiner abgelöst. Täglich um 10 Uhr kann man sein Auto segnen lassen. Es ist wahrscheinlich die bolivianische Variante des TÜV.

Copacabana ist bis heute ein Wallfahrtsort. Ihm zu Ehren wurde an einem Strand bei Rio de Janeiro eine kleine Kapelle errichtet. Der Strand von Rio ist heute ein beliebter Badeplatz.

Unseren radfreien Tag nutzen wir zu einem Spaziergang auf den 4018 Meter hohen Kreuzberg. Von ihm hat man einen wunderbaren Blick auf den See. Mittags und abends wird trucha frita gegessen. Die Forellen schmecken hier vorzüglich.

Am kommenden Tag ist unser nächstes Teilziel die Seeenge von Tiquina. Dort wollen wir mit der Fähre über den Titicacasee setzen. Die 38km lange Strecke führt über einen knapp 4300m hohen Pass, dann geht es langsam wieder runter auf Seehöhe.

Die Fährfahrt ist ein klitzekleines Abenteuer, der Kapitän manövriert die unförmige Plattform gekonnt an die Anlegestelle. Für die Weiterfahrt stärken wir uns wieder mit trucha frita. Diesmal am Stand ohne Besteck. 

Die Weiterfahrt bis Huatajata beginnt wieder mit einem drei Kilometer langen Anstieg. Oben eröffnet sich dann ein Blick auf die Cordillera Real, ein Gebirgszug mit mehreren 6000ern.

Am nächsten Tag gehen wir La Paz an. Wir starten bei strahlendem Sonnenschein. Dann schiebt uns starker Rückenwind über den Asphalt. Am Nachmittag geraten wir erst in einen Sandsturm, danach fahren wir bei starkem Gegenwind in einem länger anhaltenden Schnee- und Graupelschauer. Schließlich gibt es noch eine Baustellenumleitung über eine vom Graupel aufgeweichte Lehmstrecke. Die Fahrräder, die Gepäcktaschen, unsere Schuhe und Hosen sind überdeckt mit klebriger Pampe. Das sind die besten Voraussetzungen um in La Paz eine ordentliche Unterkunft zu erhalten.

Am späten Nachmittag erreichen wir El Alto, die Oberstadt von La Paz. Sie liegt auf einer Höhe von 4100m. Von hier sind es noch 12 Straßenkilometer bergab bis ins Zentrum.