4. Oktober, unser nächstes Ziel ist das gut 210km entfernte Uyuni. Trotz bestem Asphalt der Bolivia 5 benötigen wir für die gebirgige Strecke vier Tage. Der extreme Gegenwind macht uns total langsam und strapaziert stark unsere Nerven. Am ersten Tag durch karge Gegend schaffen wir gerade 43km und 853hm. Nachts rutscht die Temperatur arg unter den Gefrierpunkt. In den Wasserflaschen klimpern die Eiswürfel und selbst um 10 Uhr sind an der Strecke noch reichlich Eiskristalle an den Wasserläufen.

Der zweite Tag führt uns durch Landschaften mit bizarren Felsformationen sowie einem Nebeneinander von Sand- und Grünflächen, auf letzteren weiden Tiere. Gezeltet wird seit längerem mal wieder unter 4000hm in einer Kakteenlandschaft bei dem Örtchen Pelca.

Der dritte Radtag beginnt gleich mit extremem Gegenwind. Wir benötigen für die ersten 15km und 550hm exakt drei Stunden. Die Hälfte der Zeit schieben wir gegen den Wind an. Es folgt eine lange Abfahrt zum Ort Ticatica, danach geht es leicht aber stetig steigend einen ausgetrockneten Flusslauf entlang. Im Flussbett hat sich so viel Salz abgelagert, dass es nach Meer riecht.

Die Straße führt am vierten Tag bei mäßigem Gegenwind bis zu einer sandigen Hochebene in rund 3800m Höhe. Dann frischt der Wind auf, die Straße hat wieder Steigungen um die 5%, muss dann unbedingt in ein Tal hinunterführen um anschließend - vorbei an der verlassenen Minenstadt Pulacayo - wieder auf über 4200hm anzusteigen. Die Anstrengung lohnt sich, vom Pass hat man eine wunderbare Aussicht auf eine riesige, mit kleinen Bergen gespickte Ebene. Es folgt eine Abfahrt zum etwa 500m tiefer gelegenen Uyuni. Dort endet der Asphalt, es empfängt uns eine staubige, schmutzige Stadt mit einem touristisch herausgeputzten Kern.

Da die Vorfreude und die Spannung auf den Salar der Uyuni zu groß sind, buchen wir uns vorab schon mal in eine dreistündige Pauschalbesichtigungstour ein.